Brügelmann, Hans

Kinder auf dem Weg zur Schrift Eine Fibel für Lehrer und Laien - Konstanz Faude 1983 - 270 S. zahlr. Ill., graph. Darst.

Wegweiser ERSTE ANNÄHERUNGSVERSUCHE 1 Lesen und Schreiben durch die Brille des Anfängers Selbsterfahrungstests für Schriftkundige 2 Können Frösche lesen lernen? Analphabetismus und die Evolution des Auges GANZHEITSMETHODEN 3 Lesenlernen im Zeitraffer Wie merkt man sich Wörter in einer unbekannten Schrift? 4 Vom naiv-ganzheitlichen Lesen zur Durchgliederung des Wortbildes Lehrgangsphasen und methodische Schritte im ganzheitlich-analytischen Ansatz 5 Zurück an die physiologische Front: Wie kommt die Schrift vom Papier ins Gehirn? 6 Die ganzheitliche Wahrnehmung des Vorschulkindes Entmythologisierung des Schuleingangtests 7 Handschrift zwischen Flüssigkeit und Lesbarkeit Bewegung oder Form als Einheit des Schreibenlernens? EINZELHEITLICHE METHODEN 8 Von der Bilderschrift zum Alphabet Ein kulturgeschichtlicher Kompaktkurs 9 Lautgewinnung und Lautverschmelzung Lehrgangsphasen und methodische Schritte nach dem einzelheitlich-synthetischen Ansatz 10 Dem Ein sin Einzelheit is dem Annern sin Ganzheit Laut, Wort, Satz - Grundbegriffe im Streit zwischen Linguistik und Psychologie 11 "Hör genau hin!« Die Hilflosigkeit des Rechtschreibers zwischen vieldeutigen Lauten und mehrgliedrigen Schriftzeichen 12 Das 1 : 1 - Alphabet für Kinder Rechtschreibreform oder wie sonst läßt sich die Beziehung zwischen Sprache und Schrift vereinfachen? METHODEN-INTEGRATION 13 Koexistenz oder Wandel durch Annäherung? Auswege aus dem Patt des empirischen Methodenvergleichs 14 Wortbildjäger oder Buchstabensammler? Lehrgangsphasen und methodische Schritte nach dem analytisch-synthetischen Ansatz 15 "Oma, Opa!« Vier methodische Variationen eines Fibel-Motivs zum Thema "O" 16 Linkshänder als Rechtschreiber Link, links, linkisch: Über die zwei Welten im Gehirn 17 Aberglaube Legasthenie? Aufstieg und Fall eines psychologischen Konstrukts BAUSTEIN-METHODEN 18 Staustufen im Lernfluß Von Erinnerungsschubladen, Gedächtnismolekülen und elektrischen Kontakten im Nervennetz 19 Dalli-Dalli in der Leseforschung: Gibt es optisch prägnante Signalgruppen oder nützen Leser die Buchstaben­Wahrscheinlichkeit in Rechtschreibmustern? 20 Warum gibt es kaum leseschwache Kinder in Japan? Sprechsilben als Gliederungshilfe beim Lesen und als Schreibimpuls 21 Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitänsmütze Lesen- und Schreibenlernen mit dem Morphem-Baukasten 22 Wie sichert man einen Grundwortschatz im Rechtschreiben? Das Lexikon im Kopf und die Verknotung von Wörtern in unterschiedlichen Merkmalsnetzen SPRACHERFAHRUNGSANSATZ 23 Serpentinen auf dem Weg zur Orrtohkravieh Schrifterwerb als Sprachentwicklung 24 Spiele(n) in der Schule: Lernen aus »Versuch und lrrtum« oder Fehlerverhütung durch schrittweise Programmierung? 25 Laßt hundert Blumen blühen Methodische Tips für die Arbeit nach dem Spracherfahrungsansatz 26 Druckschrift ohne Druck Lesenlernen durch Schreiben oder: Wer kann schon auf einem Bein gehen? 27 Fibel als Bibel oder als Barriere? Über das Weltbild und die Sprache von Lesebüchern für den Anfangsunterricht DIAGNOSE UND FÖRDERUNG 28 Etiketten, Notizen, Briefe, Sprachspiele Erste Schritte auf dem Weg zur Schrift, ihre Beobachtung und Förderung 29 Pädagogische Voyeure? Verlesungen als Fenster in die Gefühls- und Denkwelt des Lesers 30 Von der Buchstabenkenntnis hin zur Textkritik Eine diagnostische und didaktische Handskizze als Wegweiser zur Lesefähigkeit 31 Hand, Ohr, Auge, Mund oder Kopf? Rechtschreibdiagnose und methodische Stufen in der Rechtschreibforderung 32 RS-Warentest Erprobungsergebnisse und Auswahlkriterien für Rechtschreibprogramme und -materialien Endstation Anfang: Mit Büchern reden Anmerkungen Literaturverzeichnis Abbildungsnachweise

"Als ich gerade anfing, dieses Buch zu schreiben, kam eines Nachmittags der fünfjährige Ben an meinen Schreibtisch: »In deinem Kürbis hast du viele Buchstaben, und wenn du sprichst, kommen die unsichtbar heraus. « Er erklärte mir noch, der Kürbis sei mein Bauch und nicht der Kopf, wie meine Erwachse­ nen-Logik nahelegte. Dann ging er wieder hinaus. Kann man eine Theorie über Schrift und Sprache anschaulicher formulieren als dieser Knirps, der mit seinen 5 Jahren und 8 Monaten weder schreiben noch lesen konnte? Ich habe dafür mehr als 100000 Wörter gebraucht, aber die Botschaft meines Buches ist mir erst in dieser kleinen Szene richtig klar geworden: Die Vorstellungen eines Kindes über Schrift sind eingebettet in seine persönlichen Alltagserfahrungen, von denen Erwachsene vorderhand wenig wissen. Lesen und Schreiben sind auch nicht bloß Techniken im Umgang mit Schrift sondern ein Teil der kindlichen Denkentwicklung und Weltdeutung. Dieser Grundgedanke macht verständlich, daß Kinder auf so unterschiedliche Weise lesen und schreiben lernen." (Hans Brügelmann im Eingangs-Kapitel "Wegweiser")

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