Wenn man so will: der Freundschafts-Ratgeber von K. Kampwerth ist irgendwie "solider", inhaltsreicher ausgefallen als die Collage von B. Herkendell (in dieser Nr.). Dafür mangelt's dem Kampwerth-Titel an Authentizität und Atmosphäre. Denn anders als dort sind die Adressaten zwischen 12 und 18 hier nur das Objekt des Schreibens, sie selbst kommen nicht zu Wort. Das Themenrepertoire ist bei beiden Büchern in etwa identisch: die Standards jeglicher Freundschaft; der Beginn einer Freundschaft; ihre Erhaltung und Pflege; das Problem-Management. Neu hier noch die Themen Eltern & Freunde sowie "Virtuelle Freunde". Ganz anders allerdings als bei Herkendell die generelle Machart. Statt O-Tönen und Interviews wimmelt es hier von Informationen, Checklisten und Tests: Welcher Freunde-Typ bist du?/ Die "Top Ten der Streit-Profis"/ Eltern-Typen und wie man mit ihnen klarkommt usw. Auch hier viel mehr Text als im Vergleichsband, statt Fotos hier witzige Illustrationen. Beide Bände ergänzen sich somit und sollten neben P. Göttinger (BA 11/00), O. Amblard (BA 1/97) und R. Rushton (BA 10/97) breit eingestellt werden.